Wüstung Emmerke

Emmerkekapelle

Mystischer Ort in der Warburger Börde erstrahlt im Licht

Wir haben viele mystische Orte und Plätze wie die Wüstung Emmerke im Warburger Land. Oft fallen sie gar nicht so auf. Sie liegen oft versteckt im Wald oder wie die Ruine der Emmerkekirche zwischen Borgentreich und Bühne zurückgesetzt an einer Landstraße. Ich hatte immer schon mal den Wunsch in mir verspürt, diesen romanischen Turmstumpf, der mich immer an Irland erinnert hat, bei Nacht zu fotografieren. Daraus wurde jedoch nichts, denn er wird im Dunkeln nicht angestrahlt.

Irgendwie ging mir dieses Fotomotiv aber nicht mehr aus dem Sinn. Daher hatte ich dann heute Abend einfach selber mal versucht, diesen über 1100 Jahre alten Ort ins rechte Licht zu rücken. Und es hat tatsächlich funktioniert.

Emmerke
urkundlich auch genannt “Ambrike, Ammerke, Embrike, Emerike, Emrike, Emmerike”.

Wüstung (untergegangenes Dorf zur Zeit der Soester Fehde) früher Besitztum der Klöster Corvey und Helmarshausen. Die Ruine ist der Rest des Kirchturms einer romanischen Kirche, die dem Hl. Vitus, Kosmas und Damian geweiht war. Sie wird 897 erstmalig in einer Urkunde Kaiser Arnulfs erwähnt. 1300 eine Filialkirche von “Lütkenbühne” 1435 als Steinkuhle urkundlich erwähnt.

Das Dorf muß zu dieser Zeit schon verwüstet worden sein.
Ziel einer alljährlichen Bittprozession der “Emmerkemeier” bis vor einigen Jahren.

Tafeltext an der Ruinie der Emmerkekirche

Die Sage um die Kirchenglocken der Wüstung Emmerke

Nach der Soester Fehde zog das böhmische Kriegsvolk der Hussiten mit über 12.000 Kriegern durch die Warburger Börde. Auf diesem Rückweg nach Hause wurde durch sie die Ortschaft Emmerke niedergebrannt. Alles verbrannte bis auf die Grundmauern. Der über 10 Meter hohe Kirchturm des Dorfes mit seinen bis zu 1,5 Meter starken Mauern überstand das Inferno. Die Glocken von Emmerke – so die Sage – sind in dem bei der Emmerker Dorfmühle gelegenen Wasserbrunnen versenkt worden. Immer an besonderen Feiertagen soll bis heute ab und zu um Mitternacht der Klang der Kirchenglocken der Wüstung Emmerke zu hören sein.

Steinkreuz vor der Kirche wurde ersetzt

Die Emmerkekirche war den Heiligen Kosmas und Damianus geweiht. Das vor der Kirche auf dem Platz stehende schlichte Steinkreuz wurde 1945 zerstört. Bereits ein Jahr später konnte es durch ein neues Steinkreuz ersetzt werden. Bis vor einigen Jahren führte eine Bittprozession zur Emmerkekirche.

2 Gedanken zu „Wüstung Emmerke

  1. Elmar Otto Woker Antworten

    Heute mit 82 nicht mehr der begeistert gute Hobby-Fotograf – fasziniert mich Ihr angestrahltes Nachtbild der Emmerke-Turm-Ruine – in meiner Kindheit “Mäuseturm” wegen der Fledermäuse. – Wir haben am Wochenende 500m oberhalb “100 Jahre Emmerkehof” gefeiert. Erlauben Sie mir bitte den Gebrauch des Bildes in privatem Rahmen.
    Dank+Gruss – Elmar O. Woker

    • Christof Störmer Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Herr Woker,

      ich habe es leider nicht eher geschafft, Ihnen zu antworten. Vielen Dank für Ihr Lob und Sie können das Bild gerne privat benutzen. Ich sende es Ihnen mit separater Mail als Anhang in der Originalauflösung.

      Mit freundlichen Grüßen

      Christof Störmer

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