Zuhause ist es doch auch schön! Wie oft hat man das schon gehört. Aber ganz ehrlich? Wer auch immer das gesagt hat – er hatte verdammt recht. Direkt vor der Haustür haben wir eine so phantastische Natur die nur darauf wartet, von uns entdeckt zu werden. Wir müssen uns nur aufmachen.
Das Warburger Naturland entdecken
Ich bin schon immer viel in der Natur unterwegs gewesen. Seit ich vor sechs Jahren die Schönheit der heimischen Vogelwelt für mich entdeckt habe, gehe ich jedoch noch achtsamer nach draußen. Und tatsächlich – ich entdecke Dinge, die ich vorher mit Sicherheit übersehen hätte. Als Fotograf hat man natürlich von der Sache her schon einen anderen Blick auf die Welt. Aber hier geht es um was anderes. Es geht u.a. darum die Natur zu beobachten, um die Natur verstehen zu können.
Ursprünglich und wildromantisch, aber oft auch einfach nur matschig
Die Sache muss doch einen Haken haben. In der Tat. Wer wirklich was erleben will, muss sich schon entsprechend kleiden. Weiße “Wanderpumps” oder die guten Wildlederschuhe sind hier fehl am Platz. Seltene Pflanzen, Vögel und Wildtiere mögen am liebsten “querfeldein”. Und wenn es vorher geregnet hat, sind Wald- und Wiesenwege entsprechend matschig. Aber gerade dann kann man teilweise die besten Beobachtungen machen. Sehr viele Vögel lieben die noch verbliebenen Feuchtgebiete und Bruchlandschaften der Warburger Börde. Wiesenpieper, Rohrammer, Weissstorch, Schwarzkehlchen, Bachstelze und viele andere Vogelarten nutzen diese Areale als Brutgebiet. Andere Vogelarten wie Kranich, Braunkehlchen, Steinschmätzer, großer Brachvogel oder Silberreiher ruhen sich hier aus auf dem Weg in ihre Brutgebiete im Norden.
Zuhause im Warburger Naturland
Es ist nicht nur schön, dass wir im Warburger Naturland zuhause sind, sondern auch (zum Teil wieder) einige seltene und schützenswerte Tierarten. So beispielsweise die Wiesenweihe, die am Boden im hohen Gras brütet. Sie hat im Kreis Höxter eines ihrer letzten Rückzugsgebiete in Nordrhein-Westfalen. Ich freue mich auch jedes Jahr über die sehr früh eintreffenden Kiebitze. Sie sind sind sympathische Frühlingsboten, die in unserer Heimat kaum noch Brutgebiete finden. Ältere Mitbürger können noch davon erzählen, dass man nach der Schule auf die Wiesen gegangen ist um Kiebitzeier zu sammeln. Mittlerweile wird diese Vogelart in der roten Liste als potenzial gefährdet geführt.